About Bernhard Cociancig

Bernhard Cociancig | geboren 1951 in Graz |
Diplom 2018 | Studienschwerpunkte: Druckgrafik | Malerei und Prozess | Grafik Design

www.keicie.com
www.micro-plastic.keicie.com

1969–1976 > Studium
1976–2015 > Internationale Tätigkeit im Energiebereich
2015–2018 > kunstschule.wien
2018 > Artist in Residence, “Once Upon Water” – Toronto, ON, Kanada
2019 > Ausstellung “Skin of the Game” – Zoo Dvur Kralove, CZ
> Mokulito workshop – Kiew, Ukraine
> Ausstellung “Running Gag” – Schloss Piber
> Tiefdruck-Workshop mit “Grüner Kreis” – Klienten
> Druckgrafik-Ausstellung “Druck as Druck Can” – Pool 7 Galerie
> Arbeiten mit Benachteiligten in “Jugend am Werk” – Am Werd, Wien
> Maltherapie in Geriatrie “Haus der Barmherzigkeit”, Wien
> Kuratierung “Metamorphosen 2.0” – Ausstellung Pool 7 Galerie
> Artist in Residence, Druckgrafik – Arenys de Munt, Spanien
> Ausstellung “Herbstserenade” – Schloss Budovije, Slowenien

Arbeiten in privaten Sammlungen in Österreich, Deutschland, Grossbritannien, Niederlande, Kanada und der Ukraine

„erst sterben die bienen, dann der mensch“
Holzschnitte (auf grauen bzw beigem Papier)
Je 40×45 cm, 2019
Auch wenn dieses Zitat vielleicht fälschlicherweise Einstein zugeschrieben wird, so trifft es doch ein
momentan sehr brennenden Thema: Insektensterben durch Einsatz von Neonikotinoiden.

Nach einigen Jahrzehnten interessanter, aber manchmal sehr herausfordernder, fast ausschließlich internationaler Arbeit habe ich mich nun einer zweiten „Karriere“ im Kunstbereich verschrieben. Dabei waren die Jahre in der kunstschule.wien ein wichtiger Schritt nicht nur zum Erkennen der eigenen künstlerischen Vorlieben und Fertigkeiten. Sie waren auch ein völliger Neubeginn hinsichtlich Netzwerk und Freundschaften. Die sehr bunt-gemischte Gruppe der Studierenden sowie hervorragende Lehrende waren Anleitung und Inspiration zugleich und haben die drei Jahre zu schnell vergehen lassen. Da mir ist sehr an multi-kulturellen Erfahrungen gelegen ist, versuche ich nun als Artist in Residence und bei Workshops im In- und Ausland mein künstlerisches Repertoire zu verfeinern. Dabei werde ich sicher weiterhin einen erheblichen Anteil meiner Zeit der künstlerischen Sozialarbeit widmen, aber auch an Ausstellungen teilnehmen.

„women for peace“
Linoldruck auf Collage und grauem Papier
40×60 cm, 2019

Artist Statement
In den frühen Phasen meiner künstlerischen Tätigkeit habe ich autodidaktisch gearbeitet – hauptsächlich Aquarell, Acryl und Ölmalereien mit Motiven aus den vielen Ländern in denen ich gelebt und gearbeitet habe. Die formelle künstlerische Ausbildung an der kunstschule.wien erfolgte relativ spät in meinem Leben. Sie brachte mich mit allen Disziplinen der darstellenden Kunst in Kontakt, wobei mein Interesse neben Malerei auch den neueren und „modernen“ Techniken wie Grafik Design, Installationen im öffentlichen Raum, aber auch der Druckgrafik galt. Heute würde ich mich daher als multi-disziplinären Künstler oder „Trans Artist“ bezeichnen, da ich gerne dasjenige Medium einsetze, das am besten den beabsichtigten Inhalt transportieren kann.
Die in oft herausfordernden Arbeits- und Lebensbedingungen gemachten Erfahrungen haben meinen Blick für soziale und ökologische Themen geschärft. Kunst kann – und soll – eine tragende Rolle bei der Auseinandersetzung mit und Kommunikation von bereichsübergreifenden und sozio-ökologischen Problemen spielen. Formen von Diskriminierung, Flüchtlinge, Klimawandel, Wasserversorgung, Plastikabfälle, Bedrohung von Flora und Fauna, Ressourcenverschwendung: nur einige der zahlreichen Themen die ich in meinen Werken anzusprechen versuche. Als konstruktive Kritik zu verstehen, soll dies die Betrachter*Innen zu partizipativen Reaktionen anreizen.
Kunst als eine Form des Sozialengagements hat mich auch dazu gebracht, meine Arbeit therapeutischen Zwecken im Umfeld von Menschen mit Wachkoma-, MS- und Trisomy21-Behinderungen zu Verfügung zu stellen. Diese Arbeit hat sich für mich als emotional besonders bereichernd herausgestellt, da ich dabei weit mehr zurückbekomme, als ich geben kann.

„new from old“
Holzschnitt (Doppeldruck weiss-schwarz, auf braunem Papier mit hellbraunem Chine Colle)
40×60 cm, 2019
Im kanadischen Regenwald auf Vancouver Island wachsen neue Bäume aus den früher abgeholzten
Baumstümpfen, da sie diesen Naturdünger im sonst eher kargen Boden ausnutzen.